Michael Lohnherr, dem Geschäftsführer der Sächsischen Dampfschiffahrts GmbH & Conti Elbschiffahrts KG, waren der Stolz und die Freude anzumerken, als er am 27. Juli 2007 im Hilton-Hotel Dresden vor die Gesellschafter trat. Denn ihnen konnte er verkünden, dass die „älteste und größte Raddampferflotte der Welt“ im Geschäftsjahr 2006 ein Rekordergebnis erzielt hatte. 1,4 Millionen EURO betrug der Jahresüberschuss bei einem Umsatz von 9,2 Millonen EURO – und das, obwohl das Frühjahrshochwasser für einen um drei Wochen verspäteten Saisonstart verantwortlich gezeichnet hatte. Damit konnte das Unternehmen wieder einmal seinen Ruf als Branchenprimus unterstreichen. Stärkster Umsatzbringer war die Große Elbtallinie von Dresden bis Königstein bzw. Bad Schandau. Nach Passagierzahlen rangierte allerdings wieder die Schlösserfahrt nach Pillnitz an vorderster Stelle. Insgesamt gingen im letzten Jahr 759.000 Fahrgäste bei Linien-, Sonder- und Charterfahrten an Bord.
Zum hervorragenden Ergebnis konnte abermals der Cateringpartner Die Flotte Schiffsgastronomie GmbH beitragen. 433.000 EURO betrug die Überlassungsgebühr, die in die Kasse der Dampfschiffahrt floss. Die jahrelange gute Zusammenarbeit fand ihren Niederschlag in einer Vertragsverlängerung zwischen beiden Gesellschaften bis 2012.
Was Michael Lohnherr mit Nachdruck betonte, war die Tatsache einer verbesserten Liquidität. Seit Juni 2006 ist die Firma frei von Bankschulden. Kein Grund, die Flotte nicht auch weiterhin nach vorsichtigen kaufmännischen Prinzipien zu steuern. Denn, so der Geschäftsführer: „Das nächste Hoch- oder Niedrigwasser kommt ganz bestimmt. Wir wissen nur nicht, wann.“ Also heißt es vorzusorgen.
Da man im laufenden Geschäftsjahr von derartigen Naturereignissen bislang verschont blieb, äußerte der Unternehmenschef den Optimismus, zum Jahresende mit ähnlichen oder sogar noch besseren Zahlen als im Vorjahr abzuschließen. So konnte im 1. Halbjahr – in welchem erstmals auch durchgängig Winterfahrten im Fahrplan standen und das sonnige Wetter schon im April für volle Dampfer sorgte – bereits eine Umsatzsteigerung um 600.000 EURO im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2006 verzeichnet werden. Wenn die Witterung und die Elbe dem Vorhaben nicht einen Strich durch die Rechnung machen, könnte der Wunsch nach einer erneuten Erfolgsbilanz also in Erfüllung gehen. Zumal der hohe Stand an Vorbuchungen zeigt, wie attraktiv die einmalige Flotte inmitten der reizvollen Landschaft rund um Dresden unverändert ist.
mitgeteilt von Michael Hillmann